Hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen, um Ihr eigener Chef im Land zu sein, von der Gründung eines Unternehmens bis zur Besteuerung von Freiberuflern in Österreich.
Selbstständig zu sein kann in Österreich eine tolle Option sein, kann aber auch mit vielen Formalitäten verbunden sein. Es sollte jedoch nicht schwierig sein. Wenn Sie sorgfältig recherchieren und planen, kann es einfach sein, in Österreich Freiberufler oder Selbstständiger zu werden; vor allem, wenn Sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Der Unterschied zwischen Unternehmensgründung und Freiberuflichkeit
Ein Selbständiger besitzt in der Regel ein eigenes Unternehmen, das er als Einzelunternehmen anmeldet. Diese Kategorie umfasst also viele Unternehmer, Kleinunternehmer und Startup-Gründer. Es ist erwähnenswert, dass es in Österreich eine Unterkategorie namens „Neue Selbständige“ gibt. Dies gilt für Freiberufler wie Autoren, Sachverständige, Übersetzer und Musiker und gilt nicht als Freiberufler.
Umgekehrt sind Freiberufler zwar auch selbstständig, arbeiten aber mit unterschiedlichen Auftraggebern an unterschiedlichen Projekten. Beispiele hierfür sind freiberufliche Autoren, Grafikdesigner oder Vermarkter.
Natürlich gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen ihnen, von denen die wichtigste ist, dass beide in Österreich als unabhängige Künstler gelten. Aber es gibt noch viele andere. So genießen sowohl Freiberufler als auch Selbständige ein hohes Maß an Autonomie und Gestaltungsspielraum. Außerdem müssen sie beide für Freiberufler in Österreich Steuern zahlen und Sozialabgaben und Versicherungen abführen.
Darüber hinaus genießen beide Kategorien weniger Schutz durch das Arbeitsrecht, und die Unternehmen, mit denen sie zusammenarbeiten, müssen als unabhängige Auftragnehmer behandelt werden. Umgekehrt besteht der Hauptunterschied zwischen den beiden darin, dass Freiberufler weniger Kontrolle über ihre Arbeit haben als Selbständige.
Als Expat in Österreich besteht der größte Vorteil der Selbständigkeit darin, dass Sie ein Unternehmen registrieren und Ihr Arbeitsvisum finanzieren können. Für Freiberufler kann es jedoch deutlich schwieriger werden, weshalb die meisten Expats für etablierte Unternehmen arbeiten.
2019 waren es 482,7 Tausend. Selbständige. Das sind 17.600 mehr als im Vorjahr. Geschlechtszahlen für Freiberufler sind schwerer zu bekommen, aber es stellt sich heraus, dass Männer mehr selbstständig sind als Frauen. 2006 gab es 308.000 selbstständige Männer und nur 165.300 Frauen.
Wer kann in Österreich Freiberufler werden?
Insbesondere um in Österreich arbeiten zu können, müssen Sie ein Aufenthaltsrecht in diesem Land haben. Dies gilt sowohl für Freiberufler als auch für Selbständige. Sie müssen beispielsweise Staatsbürger eines EU- oder EWR-Landes sein oder bereits eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit besitzen. Aus diesem Grund kann es für einen Expatriate etwas schwierig sein, Freiberufler zu sein. Außerdem müssen Sie über 18 Jahre alt sein.
Wie man als Expat Freiberufler in Österreich wird
Wie bereits erwähnt, kann es schwierig sein, als Expat in Österreich Freiberufler oder Selbstständiger zu werden. Natürlich gibt es jede Menge Papierkram und Formalitäten zu erledigen, darunter die österreichische Freiberuflersteuer, Geschäftsrechnungen und Visa. Aber natürlich geht das, gerade wenn man in Österreich investieren möchte.
So erhalten Sie ein Arbeitsvisum für Freiberufler in Österreich
Bevor Sie eine selbstständige Tätigkeit aufnehmen, müssen Sie sicherstellen, dass Sie über ein Arbeitsvisum oder eine Aufenthaltserlaubnis für Österreich verfügen. Als klassischer Freiberufler kann dies jedoch fast unmöglich sein, wenn Sie nicht aus der EU stammen. Aber wenn Sie bereits mit einem Visum in Österreich sind – zum Beispiel mit einem abhängigen Visum -, besteht eine andere Möglichkeit darin, zu prüfen, ob Sie sich für eine Tätigkeit als Freiberufler qualifizieren.
Es gibt jedoch zwei Möglichkeiten, eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten. Diese werden Rot-Weiß-Rot-Karten genannt und werden benötigt, um ein Unternehmen im Land zu registrieren. Das ist wichtig, weil es fast die einzige Möglichkeit ist, sich in Österreich selbstständig zu machen.
Zum einen können Sie eine Rot-Weiß-Rot-Karte für Schlüsselselbstständige beantragen. Dafür müssen Sie jedoch zahlreiche Dokumente vorlegen und ein Mindestübertragungs- oder Investitionskapital von mindestens 100.000 € vorweisen. Und Ihr Unternehmen soll mehr Arbeitsplätze in Österreich schaffen und neue Technologien ins Land bringen.
Ihre zweite Wahl ist die Rot-Weiß-Rot Karte für Startup-Gründer. Dies ist im Allgemeinen die einfachste Option für Expats, die ein Visum für eine selbstständige Tätigkeit benötigen. Dies liegt daran, dass Sie mit diesem Visum Ihr eigenes Unternehmen gründen können, wenn Sie an innovativen Dienstleistungen und Produkten beteiligt sind. Auch hier gibt es viele Reifen zu überspringen. So müssen Sie beispielsweise einen Businessplan vorlegen und mindestens 50.000 Euro Startkapital nachweisen. Außerdem müssen Sie einen Bonitätstest absolvieren, der mindestens 50 Punkte in verschiedenen Kategorien wie Bildung und Sprache erfordert.
Zusätzlich zu all dem müssen Sie auch Dokumente wie Ihren Reisepass, einen Adressnachweis, eine Krankenversicherung und einen Unterhaltsnachweis vorlegen.
Freiberuflerregistrierung in Österreich
Als Freiberufler müssen Sie viele Formalitäten erledigen, bevor Sie mit der Arbeit beginnen. Die meisten dieser Aktivitäten können jedoch bei der IHK-Geschäftsstelle oder bei der WKO ( Wirtschaftskammer ) organisiert werden. Dies ist hilfreich, da sie Sie durch den gesamten Prozess führen können, einschließlich der Unterzeichnung aller erforderlichen Formulare und der Vorlage aller erforderlichen Dokumente wie Personalausweis, Adressnachweis und polizeiliches Führungszeugnis. Außerdem müssen Sie jährlich rund 100 Euro an die WKO zahlen.
In einigen Fällen benötigen Sie möglicherweise auch eine Gewerbeerlaubnis. Allerdings kommt es auf deinen Beruf an. Berufe in der neuen Kategorie Selbständigkeit benötigen beispielsweise keine Gewerbeerlaubnis.
Allerdings müssen sich alle Freiberufler und Selbständigen in Österreich als Freiberufler steuerpflichtig anmelden sowie kranken- und sozialversichert sein. Um eine österreichische Steueridentifikationsnummer zu erhalten, müssen mehrere Formulare ausgefüllt und beim Finanzamt eingereicht werden. Darüber hinaus müssen Ihre Kunden Ihnen eine Bedingungserklärung (anstelle eines Arbeitsvertrags) ausstellen und sind gesetzlich verpflichtet, Sie bei der Sozialversicherung anzumelden.
Administration während der freiberuflichen Tätigkeit in Österreich
Wie bei jedem anderen Job müssen Sie als unabhängiger Auftragnehmer detaillierte Buchhaltungs- und Finanzunterlagen führen. Dies ist in Österreich gesetzlich vorgeschrieben und hilft Ihnen auch bei Ihrer Steuererklärung für Freiberufler.
Eines der Dinge, die Sie als Freiberufler am meisten interessieren, ist natürlich die Abrechnung. Schließlich möchten Sie für jede Arbeit, die Sie leisten, bezahlt werden. Laut Gesetz müssen Sie für die Freiberuflersteuer in Österreich bestimmte Angaben auf jeder Rechnung machen. Beispielsweise müssen Sie Ihren vollständigen Namen, Firmennamen und Ihre Geschäftsadresse angeben. Wenn Sie sich qualifizieren, müssen Sie auch die Mehrwertsteuer melden.
Sie müssen auch Geschäftsunterlagen wie Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzen und Spesenbelege führen. Sie müssen auch alle Ihre Aufzeichnungen mindestens sieben Jahre lang aufbewahren, falls Sie sie zur Überprüfung einreichen müssen.
Auch wenn Sie beabsichtigen, für längere Zeit mit einem Kunden oder Unternehmen zusammenzuarbeiten, müssen Sie möglicherweise einen Mandatsvertrag abschließen. Ein Freier Dienstvertrag ist zwar keine Voraussetzung, kann aber sehr sinnvoll sein, da Sie sonst wenig Rechte und Rechtsschutz haben, wenn etwas schief geht.
Aber auch ohne Mandatsvertrag müssen alle selbstständigen Dienstnehmer einen Dienstzettel erhalten. Dazu gehören Dinge wie Namen und Adressen, Datum der „Beschäftigung“, Arbeitsort, Arbeitsumfang, Gehaltsdetails, Vertragszeiten und Urlaubsansprüche.
Banking für Freiberufler in Österreich
Wie bei jedem anderen Unternehmen ist es wichtig, dass Freiberufler für ihre Arbeit ein separates Bankkonto haben. Dies stellt sicher, dass sich Ihre privaten und geschäftlichen Finanzen nicht überschneiden und ist besonders hilfreich bei der Abgabe Ihrer Steuererklärung in Österreich. Dies ist jedoch recht einfach zu erreichen, da Sie nach der Registrierung Ihres Unternehmens ein Firmenbankkonto eröffnen können.
Dazu müssen Sie natürlich zahlreiche Dokumente vorlegen, wie z. B. Personalausweis, Adressnachweis und Gewerbebescheinigung.
Besteuerung von Freiberuflern in Österreich
Natürlich müssen Sie als selbstständiger Unternehmer in Österreich Freiberuflersteuer zahlen. Dies geschieht jedoch nur, wenn Sie die Steuerfreigrenze von 11.000 € überschreiten. Aber auch dann müssen Sie noch eine Steuererklärung abgeben. Außerdem müssen Sie ab 30.000 Euro Umsatzsteuer zahlen. Auch wenn die Steuer progressiv ist, können Sie in Österreich mit einer Freiberuflersteuer von rund 25 % rechnen.
Sozialversicherung, Krankenversicherung und Renten für Freiberufler in Österreich
In Österreich gibt es ein Sozialversicherungssystem für Freiberufler namens SVA ( Sozialversicherungsanstalt der Gewerblichen Wirtschaft ), bei dem Sie sich anmelden müssen. Sie müssen auch mehrere Arten von Versicherungen abschließen , die zu unterschiedlichen Tarifen berechnet werden, insbesondere:
- Unfallversicherung – 1,2 %
- Krankenversicherung – 7,65 %
- Rentenversicherung – 18,5 %
- Arbeitslosenversicherung – 6%
Hinzu kommen 11,95 € für die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) und 20 % der Arztkosten. Möglicherweise benötigen Sie auch eine Selbstständigenvorsorge , dh Zulage zur Altersrente zusätzlich zur regulären Altersrente. Diese ist jedoch abhängig von Ihrem Einkommen und wird nur benötigt, wenn Sie mehr als 5.256,60 € im Jahr verdienen.
Zusätzliches Einkommen durch Freiberuflichkeit in Österreich erzielen
Grundsätzlich gilt: Wer das Recht hat, in Österreich zu leben und zu arbeiten, kann als Freiberufler tätig sein. Es ist jedoch sehr viel ein Betrug für Expats. Denn wenn Sie sich mit einem Vollzeit-Arbeitsvisum im Land aufhalten, kann es bestimmte Bedingungen geben, die Sie daran hindern, als Freiberufler für zusätzliches Einkommen zu praktizieren. Als Expat mit einem Arbeitsvisum in Österreich wird Ihnen Ihr Unternehmen höchstwahrscheinlich nicht erlauben, als Freiberufler zu arbeiten.
Einen freien Büroraum in Österreich finden
Als selbstständiger Unternehmer in Österreich können Sie nicht immer von zu Hause aus arbeiten. Ein eigenes Büro ist jedoch finanziell nicht tragbar. In vielen Fällen können Ihre Kunden Sie einladen, in ihrem Büro zu arbeiten.
Wenn Sie jedoch lieber Ihren eigenen Raum haben, ist ein Coworking Space die beste Wahl . Davon gibt es viele in Österreich, und viele von ihnen bieten einen großartigen Ort, um zu erschwinglichen Preisen unabhängig zu arbeiten.
Jobsuche als Freelancer in Österreich
Es ist immer am besten, ein professionelles Netzwerk von Kontakten zu nutzen, um einen guten freiberuflichen Job zu finden. Das bedeutet, mit allen zu sprechen, die Sie kennen, um zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt. Aber als Ausländer haben Sie vielleicht kein starkes Netzwerk an Kontakten in Österreich. In diesem Fall ist es am besten, online zu gehen. Es gibt viele Websites, die Sie verwenden können, z. B. LinkedIn , aber es gibt auch Websites, die speziell dafür entwickelt wurden, Freiberufler mit Unternehmen zu verbinden, die freiberufliche Auftragnehmer einstellen möchten. Sie beinhalten:
Unterstützung, Beratung und Schulung für Freiberufler in Österreich
Österreich hat zwar keine große Unterstützung für Freiberufler, bietet aber erhebliche Unterstützung für Start-ups. Zu diesem Zweck gibt es zwei zentrale staatliche Organisationen: die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) . Sie können sehr nützlich sein, da sie sowohl Zuschüsse als auch subventionierte Darlehen gewähren.
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Venture-Capital-Firmen, Startup-Fonds und Business Angels, zu denen Sie Zugang haben. Ein guter Ausgangspunkt ist Speedinvest. In der Tat, wenn Sie Ihre Forschung betreiben, können Sie auf Millionen von Euro Kapital zugreifen. Wenn Sie in Wien sind, betreibt die Regierung außerdem die Wirtschaftsagentur Wien. Neben der Finanzierung bietet die Agentur unterstützende Dienstleistungen wie Beratung und Büroräume an.
Sie sollten auch einen Steuerberater beauftragen. Obwohl Sie keinen benötigen, können sie Ihnen bei der Steuererklärung Ihres österreichischen Freiberuflers unschätzbare Unterstützung bieten, sich um alle Ihre Versicherungen kümmern und Ihre Geschäftsunterlagen vorbereiten.
Nützliche Ressourcen
- Invest in Austria – Website der Regierung zur Finanzierung von Start-ups
- Die FFG ist eine öffentliche Gründungsförderorganisation
- European Jobnetwork – eine Dokumentation über das Leben und Arbeiten in Österreich
- Österreich – Website der Regierung für unabhängige Auftragnehmer
- Migration Austria – Regierungsseite zum Thema Einkommen und Besteuerung